Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen bedingungslosem Grundeinkommen (BGE) und Wirtschaftswachstum. Analysiert wurden Erwartungen über diese Beziehung ebenso wie deren Zusammenhang mit Einstellungen zu Wirtschaftswachstum. Ausgehend von einem Literatur Review wurden problemzentrierte Interviews mit 8 Personen durchgeführt, die sich für die Schweizer Volksinitiative “Für ein bedingungsloses Grundeinkommen” engagieren. Es zeigt sich, dass das BGE weder dem Wachstumsparadigma noch dem Paradigma der Wachstumsrücknahme ausschließlich zugeordnet werden kann. Es ist wahrscheinlich, dass der tatsächliche Effekt von institutionellen Rahmenbedingungen abhängt. Für eine gegebene Region ist die Intention, mit der das BGE eingeführt wird, daher entscheidend. Die interviewten Personen haben unterschiedliche Einstellungen zum Wirtschaftswachstum, erwarten jedoch oft ähnliche Effekte. Neben unklaren Definitionen ist dies vor allem Unsicherheiten darüber geschuldet, wie viel ökonomische Aktivität außerhalb der Sphäre von Markt und Staat stattfinden wird. Jedenfalls besteht weitgehende Übereinstimmung, dass in einer Ökonomie mit BGE das BIP als Indikator an Bedeutung verlieren wird. Darüber hinaus hat Van Parijs normatives Prinzip “leximin real freedom” keine a priori Präferenz für Wachstum oder Wachstumsrücknahme, sondern empfiehlt den ökonomischen Pfad, welcher das höchste nachhaltige BGE ermöglicht.
|