Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Thematik „Kinder psychisch kranker Eltern“. Lange Zeit galten Kinder psychisch kranker Eltern als die „kleinen vergessenen Angehörigen“. Ziel dieser Arbeit ist es, diesem Thema mehr Gewicht zu verleihen und den Kindern vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken. Die kindliche Entwicklung wird maßgeblich von Risiko- und Schutzfaktoren mitbestimmt welche auch in dieser Arbeit berücksichtigt werden. Einfluss darauf nimmt das Konzept der Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit eines Kindes sich trotz schwierigen Situationen weitgehend gesund zu entfalten. Ein Aspekt, der oftmals vergessen bzw. vernachlässigt wird, ist die kindgerechte Aufklärung. Für Kinder wäre es von Bedeutung, über die Krankheit und den weiteren Behandlungsverlauf der Eltern aufgeklärt zu werden. Im Rahmen einer qualitativen Interviewforschung wird der Frage nachgegangen, wie Bedürfnisse und Probleme der Kinder psychisch kranker Eltern von MitarbeiterInnen psychosozialer Zentren wahrgenommen werden. Als Erhebungsinstrument wurde das leitfadengestützte Interview eingesetzt. Grundsätzlich kann aufgezeigt werden, dass bei der Auswertung der einzelnen Interviews ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen Theorie und Empirie besteht. Die Antworten der sechs ExpertInnen waren größtenteils übereinstimmend und somit kann festgehalten werden, dass sie in ihrer Arbeit mit den Kindern ähnliche Erfahrungen machen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder das Bedürfnis verspüren über die elterliche Krankheit aufgeklärt zu werden. Aus den Interviews wurde ersichtlich, dass das Vorhandensein von Bezugspersonen für Kinder ganz wesentlich ist. Dabei ist wichtig, dass sie die Erlaubnis der Eltern bekommen mit den Vertrauenspersonen offen über die familiäre Situation zu sprechen. Wie in der Theorie beschrieben, konnte in dieser Forschung bestätigt werden, dass Parentifizierung und Tabuisierung für betroffene Kinder große Probleme darstellen.
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