Diese Masterarbeit untersucht kulturelle Repräsentationen von Krankheit und stellt die Frage nach den spezifischen Gründen von Ausgrenzung und Diskriminierung von an Brustkrebs Erkrankten. Ausgehend von Freuds Theorie des Unheimlichen werden in dieser Arbeit Texte von Susan Sontag und Audre Lorde interpretiert. Die Analyse zeigt, dass Menschen, die den propagierten ästhetischen Normen nicht entsprechen, mit Angst und Argwohn begegnet wird, was auch ganz reale Auswirkungen auf den Umgang mit dieser Krankheit im medizinischen, politischen und gesellschaftlichen Kontext hat. Krebs im Allgemeinen und Brustkrebs im Besonderen werden in Metaphern beschrieben, die den weiblichen Körper als unheimlich darstellen, der als grotesk und abstoßend versteckt und verborgen bleiben soll. Darstellungen von Autorinnen, die an Brustkrebs erkrankt überlebt haben, sind nicht nur wichtige kulturelle Zeugnisse dieses durch Metaphern von Horror und Ekel geprägten Diskurses von Ausgrenzung und Marginalisierung. Diese Selbstdarstellungen von Überlebenden sind mehr als nur eine Reaktion auf die ambivalente Faszination mit dem Hässlichen und Unerwünschten. Vielmehr ermöglichen uns diese Autorinnen eine Neu-Interpretation der in Bezug auf Brustkrebs verwendeten Metaphern, die dazu führt, dass der Umgang mit dieser Krankheit als kulturelles Konstrukt entlarvt werden kann. In der Folge führen diese Analysen zu einem besseren Verständnis der Darstellung des weiblichen Körpers und brechen somit das den Brustkrebs umgebende Schweigen.
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