Das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) wurde in Deutschland als Antwort auf die vorherrschende Finanz- und Wirtschaftskrise erlassen. Die staatliche Maßnahme wurde dahingehend begründet, dass zu kurzfristig ausgerichtete Vergütungsinstrumente dem Vorstandfehlerhafte Anreize geben.Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die durch das neue Gesetz bedingten Veränderungen in der Struktur der Vorstandsvergütungzu eruieren. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse jener Vergütungsbestandteile, die eine nachhaltige und langfristige Anreizwirkung gewährleisten.Im ersten Teil wird die Prinzipal-Agenten-Theorie als grundlegendes Modell zur Analyse der Anreizwirkung des Vorstandes präsentiert und die bestehenden Vergütungsbestandteile vorgestellt. Mögliche Ausgestaltungsformen zur Erreichung eines Langfristincentives werden gezeigt.Im zweiten Teil werden zunächst empirische Studien mit einem Zeitraum bis zum Jahr 2009 und im Anschluss jene ab dem Jahr 2009 untersucht. Es wird überprüft, ob der Erlass des VorstAG zu einer Überprüfung bzw. Neuausrichtung der Vorstandsvergütung geführt hat. Außerdem wird geklärt, wie sich die Beziehung zwischen den lang- und kurzfristigen Vergütungskomponenten im Betrachtungszeitraum verändert hat. Zusätzlich wird untersucht, ob die vom Gesetzgeber verwendeten Rechtsbegriffe Interpretationsmöglichkeiten aufwerfen. Dazu werden die Angaben der Unternehmen in den Geschäftsberichten untersucht, um inhaltliche und begriffliche Unklarheiten des Gesetzes aufzudecken. Basierend darauf kann abgeleitet werden, ob das Gesetz die gewünschte Wirkung erzielt hat und ein Schritt in Richtung nachhaltiger Unternehmensentwicklung gemacht wurde.
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