Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern das Jugendcoaching NEETs also Jugendliche, die sich per definitionem Not in Education, Employment or Training befinden dabei unterstützen kann, sich in das Ausbildungs- und Berufssystem zu reintegrieren. Um im Anschluss an eine theoretische Aufarbeitung des Themas herauszufinden, welche Problemlagen NEETs aufweisen, was das Jugendcoaching für diese spezifische Zielgruppe zu leisten vermag und wo dessen Grenzen liegen, wurden qualitative Interviews mit Grazer Jugendlichen, die sich vor und während ihrer Teilnahme am Jugendcoaching in NEET-Situation befunden haben, sowie mit deren Jugendcoaches und Bezugspersonen geführt. Dabei konnte herausgefunden werden, dass sich der individuell orientierte Ansatz des Jugendcoachings sehr gut für die Arbeit mit der heterogenen Zielgruppe der NEETs eignet. Aufgrund der zumeist vielschichtigen Probleme der systemfernen Jugendlichen benötigt ein Coaching-Prozess im Vergleich zu den Coachings mit Angehörigen anderer Zielgruppen allerdings ein besonders hohes Maß an Zeit, Sensibilität und Flexibilität. Die Ergebnisse lassen aber auch darauf schließen, dass der Erfolg der Maßnahme stark von der Motivation der Jugendlichen, der Freiwilligkeit ihrer Teilnahme, ihrem sozialen Umfeld sowie der Verfügbarkeit geeigneter Folgeprojekte und der Bereitschaft von Firmen abhängt. Die größte Schwierigkeit, mit der das Jugendcoaching in Hinblick auf die Zielgruppe der NEETs nach wie vor konfrontiert zu sein scheint, liegt in deren Erreichbarkeit. Deshalb spielt die Vernetzung mit anderen Institutionen eine besonders große Rolle, um künftig einer größeren Anzahl an systemfernen Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang zum Jugendcoaching zu ermöglichen.
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