Kinder, die andere Kinder schlagen, Lehrer/innen, die verzweifelt zu intervenieren versuchen und Eltern, die ohnmächtig zusehen, wie ihre Kinder zu gewaltvollen Täter(inne)n werden: So sieht häufig der Alltag rund um Kinder und Jugendliche von heute aus. Dass die Gewalt auch einen Teil der Unterrichtsrealität ausmacht, belegen mehrere Studien und auch die Medien zeichnen häufig ein drastisches Bild von gewalttätigen Kindern und Jugendlichen. Da Gewalt als gesellschaftliches Phänomen immer in den Kontext seiner Zeit und der umgebenden Kultur gesehen werden muss, muss sich auch die Gewaltforschung im Wandel befinden und stets aktuell gehalten werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der aktuellen Lage der Kinder- und Jugendgewalt in Österreich. Sie gibt einerseits einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema und zeigt Herausforderungen für Pädagog(inn)en auf. Andererseits stellt sie die Gewalt in den Kontext des Schulsports und arbeitet sowohl gewaltanfällige Situationen im Turnunterricht wie auch mögliche Interventionswege heraus. Dieser Diplomarbeit liegt als empirische Forschung eine Auswertung von Expert(inn)eninterviews zu Grunde. Hierbei wurden Grazer Volkschullehrer(inne)n befragt, welchen Stellenwert sie der Gewalt in ihrer täglichen Arbeit zuschreiben. Im Sinne der "Qualitative Inhaltsanalyse" von Mayring wurden somit die von Lehrer(inne)n subjektiv empfundene Herausforderungen durch Gewalt herausgearbeitet und Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft formuliert. Neben der Abbildungen des aktuellen Ist-Zustands zur titelgebenden Thematik verfolgt diese Arbeit auch ein intentional pädagogisch motiviertes Anliegen: Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wurde versucht, die Expert(inn)en für problematische Situationen im Schulsport-Kontext zu sensibilisieren.
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