Kurzzusammenfassung der Diplomarbeit2Der Einfluss der italienischen Renaissance auf die Baukunst in Zentralspanien im 15. und 16. Jahrhundert", vorgelegt von Heike Maria Hofbauer am Institut für Kunstgeschichte, im Februar 2014Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob die Baukunst in Zentralspanien im ausgehenden 15. und im 16. Jahrhundert von der italienischen Renaissance beeinflusst wurde. Anhand von ausgewählten Beispielen der Provinzen Madrid, Toledo und Guadalajara wird versucht, die Entwicklung der Renaissance-Architektur in Spanien darzustellen und die dieser Entwicklung zugrunde liegenden Einflüsse zu beleuchten. Die Anfänge der Renaissance-Baukunst im Gebiet der Alcarria gehen auf das Mäzenatentum der Familie Mendoza und den in Italien geschulten Architekten Lorenzo Vázquez zurück. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts setzte eine lange Phase der stilistischen Unsicherheit ein, in der anfangs vor allem Dekorationsmotive der Renaissance übernommen wurden, die auf strukturell gotische Gebäude appliziert wurden. Die Hauptvertreter dieser Strömung in Zentralspanien ? Rodrigo Gil de Hontañón und Alonso de Covarrubias ? reisten nie nach Italien, nahmen aber im Laufe der Zeit Einflüsse durch andere Architekten, Bildhauer, Druckgraphiken und Zeichnungen auf. Besonders Covarrubias? Werk erfuhr eine Entwicklung hin zum "estilo desornamentado", der schließlich zum schmucklosen, strengen Stil des Escorial führte. Mit Juan Bautista de Toledo und Juan de Herrera holte Philipp II. eine neue Architekten-Generation an seinen Hof, die wiederum stärker von Italien beeinflusst waren. Besondere Bedeutung für die Verbreitung des Renaissance-Stils in Zentralspanien kam den Traktaten Filaretes, Albertis und vor allem Serlios zu, sowie auch der ersten Abhandlung über Architektur in spanischer Sprache, Diego de Sagredos "Medidas del Romano".
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