"Gynäkologie in der Antike" im Zeitraum vom 5. Jh. v. - 2. Jh. n. Chr.Quellenbeispiele antiker Autoren zu den Themen Zeugung, Sterilität, Schwangerschaft und Geburt werden angeführt und mit dem Wissensstand der Gegenwarts-Medizin verglichen.Als grundlegende Quelle gilt das Corpus Hippocraticum, das zwischen dem 5.-3.Jh. v. Chr. entstand. Alle antiken Autoren , die mit der Frauenheilkunde befasst waren, beriefen sich auf Aussagen im CH. Anatomische Kenntnisse waren den Hippokratikern nicht zugänglich, da auf das durch Sektionen erworbene Wissen erst seit Anfang des 3. Jh. v. Chr. zurückgegriffen werden konnte.Aristoteles, gemeinhin als Philosoph eingestuft, war es ein Anliegen, sich Kenntnisse der Medizin seiner Zeit anzueignen. Er wollte seine Theorien zur Zeugungs- und Vererbungslehre festigen. Seine Lehren waren bis ins 13. Jh. n. Chr. aktuell.Celsus, der zur Zeit von Kaiser Tiberius die Enzyklopädie "Artes" verfasste, widmete sich mehrmals gynäkologischen Themen und äußerte sich auch zu Sektionen von menschlichen Körpern.Plinius d. Ä. (28-79 n. Chr.), der Verfasser der "Naturalis Historia", versucht in der "Anthropologie", dem 8. Band, auf Human-Medizin und Heilmittel einzugehen.Soranos von Ephesos und Galen von Pergamon gelten als wesentlichste Vertreter der antiken Frauenmedizin und waren im 2. Jh. n. Chr. tätig.Soranos' Werk "Gynaikeia" ist nahezu vollständig erhalten. Er gilt als Praktiker und Methodiker, dessen Hauptinteressen Schwangerschaft und Geburt waren.Galens Interesse galt der Anatomie. Er bezieht sich, wie auch Soranos immer wieder auf die Pseudohippokratiker. Seine Pionierleistung war, den richtigen Verlauf Ovar-Tube-Uterus zu erkennen, wodurch bewiesen war, dass Mann und Frau am Zeugungsprozess beteiligt sind.Mit Galen, so meint man häufig, sei der Höhepunkt der wissenschaftlichen Medizin in der griechisch-römischen Welt erreicht. 200 Jahre nach ihm fand dieses Wissen Eingang in Byzanz, in den Orient und ins heutige Arabien.
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