Die Geschichte der St. Andrä Kirche geht zurück bis ins Jahr 1616. Die Dominikaner begannen, nach den Plänen des Architekten Archangelo Carlone, mit dem Neubau einer mittelalterlichen Vorgängerkirche. Der Bau der Kirche wurde 1627 fertiggestellt, aber erst im Jahre 1635 geweiht. Es gab mehrere Gestaltungsphasen in der weiteren Geschichte der Andräkirche. Die erste Gestaltungsphase fand zu einer Blütezeit der barocken Kunst in der Steiermark statt (1735 ? ca. 1770). Die bis dahin sehr bescheiden eingerichtete Kirche bekam eine ansehnliche barocke Ausstattung. Die zweite Phase der Umgestaltung begann um 1882 und war dem zur dortigen Zeit vorherrschenden Stil des Klassizismus geweiht. Als dritte Phase der kunstgeschichtlichen Wandlung könnte man die zeitgenössische Umgestaltung und somit Einbeziehung der modernen Kunst unter Pfarrer Hermann Glettler ab dem Jahre 1999 werten. Die Totenbruderschaft im Jahre 1670 veranlasste den Bau einer neuen Kapelle mit Gruft, in welcher sich der Dreifaltigkeitsaltar des Bildhauers Philipp Jakob Straub befindet. Der Altar, in der Zeit um 1750 geschaffen, stellt einen für den Stil des Spätbarocks typischen Sarkophagaltar dar. Er wurde vom Künstler architektonisch in gesamt drei Ebenen gegliedert erbaut und spiegelt durch die figurale Ausstattung jene für den Künstler typisch belebte, teilweise in wilder Bewegung gestoppte künstlerische Charakterisierung seiner Figuren wieder. In der dritten Phase bekam die moderne Kunst in St. Andrä eine wichtige Rolle. Die wahre Kunst der Andräkirche, könnte man sagen, besteht heute aus dem außergewöhnlichen Zusammenspiel der barocken und zeitgenössischen Kunstwerke. Gegensetze verschmelzen zu einem harmonischem Ganzen, Kunst und Kirche verbinden sich zu einer Einheit. Diese teilweise sehr gewagten, zeitgenössischen Kunstwerke repräsentieren die Offenheit der Kirche, welche davon ausgeht das es nur eine Menschheit und einen Gott gibt.
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