Abstract (Deutsch) Diese Arbeit befasst sich mit dem Entscheidungsprozess im Zusammenhang mit der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen. Es ist das angestrebte Ziel Bewusstsein für eine respektvolle Haltung den betroffenen Kindern gegenüber zu schaffen und ein Klima, in dem die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, anzuregen. Im ersten Teil werden die quantitativen Dimensionen betroffener Kinder dargestellt, die Begrifflichkeiten dieses Prozesses erläutert und ausgehend von gesetzlichen und gesellschaftlichen Normierungen die Rahmenbedingungen für diesen Entscheidungsprozess ausgelotet. Vor diesem Hintergrund werden dann Qualitätsdimensionen definiert, die im Zusammenhang mit dem Entscheidungprozess von Bedeutung sind. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das Ausmaß möglicher Partizipation der betroffenen Kinder und Jugendlichen gelegt. Zum Abschluss des theoretischen Teils werden die möglichen Ursachen für eine Fremdunterbringung beschrieben. Der empirische Teil der Arbeit erhebt zum einen in Leitfadeninterviews die Sicht von ExpertInnen auf die Praxis des Entscheidungsprozesses in der Steiermark, zum anderen werden sechs bereits abgeschlossene Fälle von Fremdunterbringung dargestellt. Zunächst wird aus den schriftlichen Unterlagen die Ausgangsposition der sechs betroffenen Kinder zum Zeitpunkt der Fremdunterbringung erörtert. Im nächsten Schritt wird dann in retrospektiven Fokusinterviews die jeweilige subjektive Sicht auf den Fremdunterbringungsprozess aller am Geschehen beteiligten AkteurInnen erhoben. Die Fragen der Interviews orientieren sich entlang der im Theorieteil festgelegten Qualitätsdimensionen. Die erhobenen qualitativen Daten werden dann in Relation zu den festgestellten Qualitätsdimensionen gesetzt und ergeben ein Bild davon, welche programmatischen Intentionen in der Praxis angekommen sind.
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