Positive Effekte regelmäßiger körperlich-sportlicher Aktivität sind weitläufig bekannt und vielfach belegt. Gleichzeitig pflegen jedoch immer mehr Menschen einen inaktiven und damit gesundheitsgefährdenden Lebensstil. Faktoren, die die körperlich-sportliche Aktivität fördern können, kommt daher große Bedeutung bei der Gesundheitsförderung zu. Beispielsweise können positive Affekte im Rahmen der Aktivität die weitere Ausübung dieser fördern. Eine Variable, die im Verdacht steht, Affekte zu verbessern und die oft intuitiv von Personen verwendet wird, ist Musik. Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen einer selbstgewählten Musikbegleitung auf die Affekte während eines aeroben Ausdauertrainings in einem natürlichen Setting zu überprüfen. Untersucht wurden 4 Frauen und 52 Männer im Alter von 32 bis 57 Jahren (M = 47, SD = 6), die zufällig den beiden Versuchsbedingungen (Musik vs. ohne Musik) zugeteilt wurden. Sie führten ein 15 minütiges aerobes Lauftraining mit selbstgewählter Intensität an zwei verschiedenen Testtagen durch. Die Affekte (Valenz und Aktiviertheit) wurden alle fünf Minuten (0-20) mittels eines affect grids erfasst. Darüber hinaus wurden die sportliche Selbstwirksamkeit und die empfundene Anstrengung erfragt. Zwischen beiden Gruppen zeigte sich an beiden Testtagen zu keinem Zeitpunkt ein Unterschied in den Affekten und in der empfundenen Anstrengung. Lediglich die Intention, in gleicher Art und Weise zu trainieren, war in der Musikbedingung höher. Nach dem Ende der Aktivität zeigte sich eine Erhöhung in den Affekten, die gruppenunabhängig auftrat. Weiterhin führte ein stärkeres Maß an Selbstwirksamkeit zu einer positiveren Valenz während der Sportaktivität. Die von den TeilnehmerInnen ausgewählte Musik konnte zu keiner Verbesserung der Affekte beitragen. Die Förderung der Selbstwirksamkeit könnte jedoch ein vielversprechender Weg sein, um positive Empfindungen zu bewirken und damit körperlich-sportliche Aktivität langfristig zu erhöhen.
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