Neue psychoaktive Designerdrogen werden durch leichte chemische Abwandlungen am Wirkstoffmolekül der gesetzlich verbotenen Ausgangsverbindung synthetisch hergestellt. Durch die Veränderung der Struktur fallen diese neuartigen Substanzen, zu diesen auch Tryptamin- und Amphetaminderivate gehören, nicht unter das Suchtmittelgesetz und können legal konsumiert werden. Die Drogen werden meist illegal in Hinterhoflabors synthetisiert und über Internetshops als Badesalze, Lufterfrischer oder Forschungschemikalien vertrieben, weshalb der Handel und die Überwachung dieser "Legal Highs" große Probleme darstellt. Der Missbrauch dieser Substanzen steigt, trotz der Schaffung des Bundesgesetzes zum Schutz vor Gesundheitsverfahren im Zusammenhang mit Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPSG), welches seit 1. Jänner 2012 den Vertrieb dieser Designerdrogen strafrechtlich verfolgt, an. Da noch keine Schnelltests für diese Stoffe zur Verfügung stehen und die Gefahr dieser Substanzen, durch die weitgehende unbekannte Pharmakologie und Toxikologie nicht einschätzbar ist, ist es wichtig, Trennmethoden zur Charakterisierung der psychoaktiven Stoffe zu entwickeln. Diese Diplomarbeit befasst sich daher mit der Entwicklung unterschiedlicher Methoden zur Identifizierung von 20 Tryptaminen mittels Kapillarelektrophorese. Dazu wurde eine Ammoniumdihydrogenphosphatlösung als Elektrolyt verwendet und die jeweilige Analysenmethode durch Lösungsmittelzusätze, Selektorzusätze, pH-Wert- und Temperaturänderungen optimiert. Unter optimalen Bedingungen konnten insgesamt 13 Substanzen getrennt und charakterisiert werden. Drei der untersuchten Tryptamine zeigten einen chiralen Strukturcharakter, weshalb diese zusammen mit drei chiralen Amphetaminderivaten unter dem Einsatz eines sulfatierten ?-Cyclodextrins direkt chiral getrennt wurden. Dies diente der Überprüfung der Enantiomerenreinheit, der aus dem Internet gekauften Substanzen, da die beiden Enantiomere unterschiedliche Wirkungen aufweisen könnten.
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