Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem verstärkt in der Insolvenz einer GmbH auftretenden Problem der Interessenkollision zwischen dem (Fremd-)Geschäftsführer und den Gesellschaftern. Während die Gesellschafter in der Krise primär ein Interesse daran haben, den Verlust ihrer Stammeinlage zu verhindern, hat der Geschäftsführer, welcher gerade in der Krise der GmbH einem erhöhten Haftungsrisiko ausgesetzt ist ? da insb zum Schutz der Gläubiger der GmbH etwaige Haftungstatbestände hinzukommen (zB § 69 IO) ? ein besonderes Interesse an der Vermeidung einer allfälligen Geschäftsführerhaftung. Dieses haftungsvermeidende Verhalten des Geschäftsführers wird allerdings nicht immer mit den Gesellschafterinteressen in Einklang stehen. Da die Einlage im Fall der Verwertung verloren geht und es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Insolvenzverfahren, unabhängig davon, ob dieses als Konkurs- oder Sanierungsverfahren eröffnet wurde, mit der Verwertung des Gesellschaftsvermögens endet, werden die Gesellschafter die Rettung ihres Investments insb durch Verhinderung der Insolvenzeröffnung bzw mit einer außergerichtlichen Sanierung des Unternehmens zu erreichen versuchen. Deshalb könnten die Gesellschafter, die in ihrer Gesamtheit dem Geschäftsführer hierarchisch übergeordnet sind, versuchen, mittels Weisung auf das Verhalten der Geschäftsführung Einfluss zu nehmen. Diese Diplomarbeit ist in zwei Teile aufgeteilt. Am Beginn wird zunächst allgemein überblicksmäßig auf die Insolvenz einer GmbH eingegangen. Der zweite Teil ? der Hauptteil der ?Arbeit, behandelt zum einen die Geschäftsführerinteressen, wobei sich das Hauptaugenmerk insb auf die möglichen Haftungstatbestände des Geschäftsführers in der Krise einer GmbH richtet, und zum anderen die Gesellschafterinteressen in der Krise, wobei vor allem auf die unterschiedlichen Sanierungsmöglichkeiten einer sich in der Krise befindenden GmbH eingegangen wird.
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