Die Kroaten sind seit jeher ein Wanderungsvolk, sie zogen umher, um eine Heimat zu finden und sie wurden immer wieder vertrieben, durch Kriege oder auf Suche nach Arbeit und günstigen Lebensbedingungen. Der Einbruch der Osmanen in ihre Heimat, der Zweite Weltkrieg und der Krieg von 1991 bis 1995 sind Besondere Auslöser für erzwungene Auswanderung und die Notwendigkeit der Suche nach Integration.Es gibt ja verschiedene Ursachen für Migrationen. Die Unterscheidung verschiedener Typen ist wichtig für eine Unterscheidung der Bedingungen für Integration. Es ist etwas anderes, wenn Vertreibung mit dem Wunsch nach Rückkehr verbunden ist, als wenn die Perspektive auf dauernden Wohnortwechsel gerichtet ist. Für die Kroaten, die im Krieg 1991 ? 1995 flüchten mussten, stand die baldige Rückkehr in ihr Heimatland im Mittelpunkt des Denkens, die Schwierigkeiten zurückzukehren aufgrund des Verlustes des Hauses, der Arbeit und der Schwierigkeit, eine neue Wohnstätte, die in vielen Fällen nicht mehr die vor dem Krieg sein konnte, weil das Gebiet von anderen Ethnien besetzt blieb, lenkte den Blickwinkel auf dauernden Aufenthalt im Aufnahmeland. Aufgrund der ähnlichen Kultur und der gleichen Religion war für Kroaten in Österreich die Integration nicht schwer, wiewohl das Erlernen der Sprache oder das Einbinden in neue soziale Bedingungen Hindernisse für eine Integration darstellen. Die kroatischen Missionen der katholischen Kirche Kroatiens bildeten dabei einen wichtigen Integrationsfaktor. In der Kirche fanden und finden die Kroaten Beheimatung auch in der Fremde. Dabei steht das Wirken der Kirche in der Spannung der Ermöglichung der Rückkehr und der realistischen Perspektive auf Eingliederung.
|