Von Schuhen und Frauen.Eine kulturanthropologische Betrachtung.Vera MolnárKurzzusammenfassungDie Frauenschuhe werden in dieser Diplomarbeit im Sinne der ?materiellen Kultur? hinsichtlich ihrer Funktion, ihrer Bedeutungskraft und als Gegenstand mit identitätsstiftender Bedeutung untersucht. Um eine fachspezifische und sachkundige Betrachtung des Alltagsgegenstands Schuhe zu gewährleisten, war es wichtig, die Geschichte der Schuhe mit einzubeziehen, um den gegenwärtigen Umgang mit diesem Phänomen in einen historischen Kontext zu setzen und besser verstehen zu können. Dass Schuhe auch heute noch zum Teil symbolisches Distinktionsmittel sind, ist eine der Thesen der Arbeit.Eine weitere Fragestellung, welche in dieser Arbeit thematisiert wird, ist, ob Frauen ihren Schuhen mehr Bedeutung als die eines reinen Alltagsgegenstandes zukommen lassen. Anhand der durchgeführten empirischen Untersuchung soll gezeigt werden, dass Schuhe ein Verweis auf Status, Beruf und Charakter sein können und Aussagen über den Lebensstil seiner Trägerin zulassen.Als wichtige Frage kristallisierte sich die Bedeutung der Schuhe in einzelnen Lebensabschnitten heraus. Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bildet das Selbst- und Fremdbild der Frauen. Hierbei wird untersucht, inwiefern man durch Schuhe eine (neue) Identität kreieren kann.Dem individuellen Schuhbesitz kommt im Leben der untersuchten Frauen ein großer Stellenwert zu. Die große Bedeutung der Lieblingsschuhe wurde durch die jeweiligen Interviews und Fotos unterstützend geklärt. Durch die Erzählungen der Besitzerinnen wird deutlich gemacht, dass Dinge der persönlichen Sinngebung unterliegen und sie durch einen historischen Entwicklungsprozess erklärt werden können. Ein Alltagsgegenstand, wie Schuhe, kann somit nur als kleiner, aber auf keinen Fall unwichtiger Teilbereich der Kleidung und somit der gesamten Kultur verstanden werden.
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