Im deutschen Sprachraum zählen US-amerikanische Fernsehserien zu den erfolgreichsten. Um diese für das dortige Publikum zu übersetzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Untertitelung, deren Bedeutung aufgrund der Veröffentlichung von DVDs zunimmt. Bei Untertitelungen treten aufgrund textueller und linguistischer Faktoren Herausforderungen auf. Zu diesen zählen sprachliche Besonderheiten, wie Kulturspezifika und Kraftausdrücke. Kulturspezifika müssen oft neutralisiert oder unübersetzt übernommen werden, da der Platzmangel keine Erklärungen zulässt. Kraftausdrücke, die Teil kolloquialer Sprache sind, werden häufig als Füllwörter angesehen und deshalb in Untertiteln weggelassen. Wenn diese beiden Elemente aber den Charakter einer Serie ausmachen, ist diese Vorgehensweise nicht wünschenswert. Die Serie South Park parodiert aktuelle US-amerikanische Themen unter Verwendung vieler Kraftausdrücke. In dieser Arbeit wird davon ausgegangen, dass Kraftausdrücke in den deutschen Untertiteln abgeschwächt oder aufgrund von Platzmangel ausgelassen wurden. Außerdem wird angenommen, dass Kulturspezifika, die sich auf die US-amerikanische Popkultur beziehen, an die Zielkultur angepasst wurden. Anhand des Analysemodells von Ying-Ting Chuang wird untersucht, inwieweit diese hypothetischen Annahmen zutreffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kraftausdrücke meist nicht abgeschwächt wurden und etwaige Kürzungen die Serie nicht entschärfen. Kulturspezifika wurden in den Untertiteln teils ohne Erklärung unübersetzt übernommen oder neutralisiert. So ist die Serie mit deutschen Untertiteln noch der US-amerikanischen Kultur zuzuordnen, dennoch bleiben bei den ZuschauerInnen Schwierigkeiten beim Verständnis gewisser Aussagen mit Bezug auf die USA nicht aus.Schlüsselwörter: Audiovisuelle Translation, Untertitel, South Park, Kraftausdrücke, Kulturspezifika
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