Das österreichische Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen, da es in der aktuellen Form auf lange Sicht nicht mehr finanzierbar sein wird. Deshalb möchte die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen- und Bergbau (VAEB) das aufkeimende Interesse der österreichischen Bevölkerung am Thema Gesundheit und deren Wunsch nach mehr Beteiligung an der therapeutischen Entscheidungsfindung nutzen und startete den ?Gesundheitsdialog Diabetes mellitus?. In diesem Projekt werden eHealth Anwendungen genutzt, um Diabetes Patienten eine bessere Versorgung bieten zu können und kostenintensive und schmerzhafte Langzeitfolgen zu reduzieren. Ziel der Diplomarbeit ist es herauszufinden, inwiefern den Patienten durch die Teilnahme am Gesundheitsdialog mehr Selbstorganisation und Eigenverantwortung übertragen wird. Dafür werden zuerst das Thema eHealth und dessen Anwendungsmöglichkeiten theoretisch behandelt und zwei Möglichkeiten aufgezeigt, wie PatientInnen sich am Gesundheitswesen beteiligen können. Einerseits wird auf das Thema Gesundheitsinformation durch Gesundheitsportale und -websites eingegangen und andererseits wird das Thema Telemonitoring näher beleuchtet. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich dem ?Gesundheitsdialog Diabetes mellitus?. Dafür wurden zwei empirische Erhebungen durchgeführt: Experteninterviews mit Mitarbeitern der VAEB um die interne Sichtweise zu betrachten und zwei Online-Fragebögen mit Ärzten und Patienten, die am Gesundheitsdialog teilnehmen, um die Sicht von außen darzustellen. Diese werden anschließend miteinander vergleichen. Die Ergebnisse dieser Arbeit haben gezeigt, dass es schwer zu beantworten ist, ob Diabetiker durch den Gesundheitsdialog nun wirklich selbstorganisierter sind als zuvor, da sie einerseits in einigen Bereichen im Zuge des Gesundheitsdialogs mehr Selbstorganisation übernehmen, dafür aber in anderen wiederum einer stärkeren Kontrolle unterliegen als zuvor.
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