Echinacea-Zubereitungen gehören zu den meistverkauften pflanzlichen Präparaten in den westlichen Industrieländern. Therapeutisch verwendet werden drei Arten: Echinacea purpurea (L.) MOENCH, Echinacea angustifolia DC. und Echinacea pallida (NUTT.) NUTT.. In den vergangenen 25 Jahren wurde viel Forschung rund um Echinacea betrieben - dennoch sind die Hauptwirkstoffe und der Wirkmechanismus noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Inhalt dieser Doktorarbeit waren vor allem phytochemische und pharmakologische Studien zu der am wenigsten erforschten medizinischen Art, Echinacea pallida. Verschiedenste Wurzelextrakte wurden mittels unterschiedlichster Extraktionstechniken, wie überkritischer und unterkritischer CO2-Extraktion, Destillation, klassischer Soxhlet-Extraktion und mit Hilfe des multifunktionalen DIG MAZ-Extraktors (Ethanolextrakte) hergestellt. Die lipophilen Hauptinhaltsstoffe der Wurzeln, so genannte Polyacetylene und Polyene (Ketoalkenine und Ketoalkene), wurden isoliert und identifiziert (UV, LC-MS, GC-MS und NMR). Eine neue Methode zur Isolierung mittels Fast Centrifugal Partition Chromatography konnte gezeigt werden. Anschließend wurden die Reinsubstanzen unter anderem als Referenzsubstanzen eingesetzt. Der Gehalt an Kaffeesäurederivaten, Dodeca-2(E),4(E),8(Z),10(E/Z)-tetraensäure-isobutylamid und/oder Polyacetylenen/Polyenen wurde in verschiedenen Echinacea-Extrakten und zusätzlich in fünf E. pallida- enthaltenden Produkten bestimmt.Echinacea-Extrakte bzw. isolierte Polyacetylene wurden anschließend in vitro auf Hemmung der 5-Lipoxygenase vermittelten Leukotrien B4-Produktion, Aktivierung von PPAR?- und PPAR?-Rezeptoren, sowie NF?B1-und COX-2 Genexpression untersucht. Zusätzlich wurde auf mögliche anti-mykobakterielle Effekte und Anti-Krebs-Wirkungen getestet. Cannabinoid-Rezeptor-Bindungsstudien mit isolierten Polyacetylenen konnten Ergebnisse früherer Studien, die gezeigt hatten, dass diese an keinen der beiden Rezeptoren binden, bestätigen.
|