"Texte sprechen nicht für sich selbst" ist eine Interventionsstudie, in der das Textverständnis von SchülerInnen mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache zu einem Lesetext gemessen und die Effektivität von Aufgabenstellungen hinsichtlich der Förderung von Textverständnis überprüft wird. Sie geht der Frage nach, ob Aufgaben, die nach dem Konzept der Aufgabenorientierung erstellt wurden, zu einem besseren Textverständnis beitragen können als konventionelle Aufgabenstellungen, die nicht auf diesem Konzept beruhen und häufig in alten Lehrbüchern aber auch noch im Unterricht vorzufinden sind. Um die Effektivität der aufgabenorientierten Aufgabenstellungen hinsichtlich der Förderung des Textverständnisses zu messen, wurden einer Interventionsgruppe (IG) und einer Kontrollgruppe (KG) zwei unterschiedliche Aufgaben zum gleichen Sachtext gestellt. Die IG musste eine aufgabenorientierte Aufgabenstellung lösen. Dieser Aufgabe liegt ein Kriterienkatalog für lernwirksame Aufgabenstellungen zur Förderung des Textverständnisses zugrunde, der anhand der theoretischen Grundlagen der Aufgabenorientierung und der Textverstehensforschung für diese Studie erarbeitet wurde. Die KG musste eine konventionelle Aufgabenstellung lösen. Die Effektivität beider Aufgabenstellungen wurde anhand eines Prä- und Posttests (Multiple-Choice-Tests) überprüft und statistisch evaluiert. Neben der Berücksichtigung der Konzeption der Aufgabenstellung wurden die Ergebnisse auch in Abhängigkeit zur Muttersprache untersucht. So sollten eventuelle Leistungsunterschiede und Zusammenhänge zwischen Aufgabenstellungen und Deutsch als Muttersprache bzw. als Zweitsprache festgestellt werden.Diese Arbeit soll auf die Förderung des Textverständnisses im Unterricht aufmerksam machen und praktische Vorschläge für deren Umsetzung geben.
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