ZusammenfassungKein Raum ist eine Insel. Impulse und Auswirkungen von Stadtplanung und Stadtentwicklung am Fallbeispiel Graz-Reininghaus. Astrid MönnichDiese Arbeit untersucht die Kräfteverhältnisse, Machtstrukturen und kulturelle Implikationen des von Geschichte entleerten Raumes der Brauerei-Industriebrache ?Brüder Reininghaus?. Das anthropologische Interesse liegt dabei auf den verschiedenen Raumkräften einer Stadt, die sich auf der Mikroebene der AnrainerInnen, der HeimgärtnerInnen, der Stadt Graz und der Asset One Immobilienentwicklungs AG widerspiegeln. Die Akteure versuchen, sich durch die Aneignung der seltenen vorhandenen privaten und öffentlichen Güter sowie der identitätsstiftenden Merkmale in den Raum einzuschreiben. Die Reininghausgründe, als Teil eines einstigen Familienunternehmens und der damit verbundenen historischen Entwicklungen, sind als wertentleerter Raum, als Nicht-Ort zu charakterisieren. Das 54 Hektar große, zentral gelegene Planungsareal Graz-Reininghaus soll ähnlich wie die HafenCity Hamburg zu einer Global City entwickelt werden, greift aber auch den Netzwerkgedanken der Fluid Cities auf. In der Arbeit wird mit Hilfe der Methoden des Wahrnehmungsspazierganges, der Mental Map und des Interviews das komplexe soziale Gefüge, das Ringen um Macht, die politische und ökonomische Einflussnahme auf den Raum sichtbar.
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