Die vorliegende Arbeit wirft einen näheren Blick darauf, was uns die Symbole einer Bildquelle über die Geschlechterbilder des Ersten Weltkrieges erzählen können und inwiefern sich jene analysieren und einordnen lassen ? in diesem Falle die propagierten Symbole der Geschlechterbilder während des Krieges. Für diese Analyse wurde der Bestand des steiermärkischen Landesarchives ?Ansichtskartensammlung Erster Weltkrieg Teil 1/2? herangezogen.Männern wurde das Ideal des pflichtbewussten, opferbereiten, gestählten Soldaten oktroyiert, welcher durch die ?Schule des Krieges? zum Manne reifen sollte, wohingegen Frauen in die gebende, aufopfernde, pflegende, tugendhafte Mutterrolle positioniert wurden.In der vorliegenden Arbeit wurden die stereotypen Geschlechterbilder des Mannes in jene des Soldaten, des Helden, des Kameraden, des sterbenden Soldaten, des Veteranen und den weichen Kern des Soldaten gegliedert. Dahingegen wurde das Weiblichkeitsbild in die treue, wartende Frau, die Frau an den Fronten und die Frau als Insignie der Nation kategorisiert.Folgende Schlussbetrachtungen ließ die vorliegende Arbeit zu:Die Frau wurde propagandistisch nicht nur in den Bereich des Hinterlandes, sondern auch an die Front positioniert, allerdings nur im gesellschaftlich erlaubten Rahmen ? als Friedensengel und Frontschwester. Die ständig wiederkehrenden religiösen Symbolismen sowie die idyllische, harmonische Inszenierung der Bilder zeigen auf, dass diese Darstellungen ebenfalls die Moral an der Front aufrechterhalten sollten. Dabei bezog man sich in der Bildsprache bewusst auf Geschlechterrollen der Vormoderne. Man gestaltete eine Form der ?Entmodernisierung? der Gesellschaft gegenüber den Unsicherheiten des technologischen Krieges und kulturellen Neuerungen, welche das 20. Jahrhundert mit sich brachte.
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