Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zeitgenössischem 'Frauenkabarett' in der Steiermark.Einleitend wurden im allgemeinen Teil Kabarettdefinitionen und Kabarettgeschichte genauer untersucht,wobei bereits hier der Fokus genderspezifisch auf die Frau und räumlich auf die Steiermarkgelegt wurde. Gegenstand dieser Arbeit ist einerseits eine vollständige Typologisierung aller Frauenkabarett-Modelle und andererseits die Analyse ihrer Funktion und die damit verbundenen Mittelzur Erzeugung von Komik. Die Untersuchung basiert auf aktuellen Kabarettprogrammen der gegenwärtigenKabarettistinnen in der Steiermark. Dazu wurden hauptsächlich Video-Materialien herangezogenund anschließend transkribiert. Ich habe aber auch ein Interview mit der steirischen KabarettistinMarion Petric geführt, das vollständig transkribiert im Anhang enthalten ist. ^Ziel dieser Arbeitist der Versuch einer Analyse, welche Rollen und Typen Frauen im zeitgenössischen Kabarettin der Steiermark einnehmen und wie sie sich innerhalb der verschiedenen Kabarettmodellen unterscheiden.Da das Thema Kabarett noch sehr jung und unerforscht ist, war es bereits im ersten Kapitelschwierig eine allgemeingültige Definition zu finden, da nur wenig Literatur über Kabarett existiert.Und wenn, bezieht sich diese immer auf den Mann als Kabarettisten, wohingegen die Frau zumeistkaum erwähnt wird. Dies gibt den Anschein, Frauen seien im Kabarett nicht vertreten.In der Vergangenheit wurde der Frau ihrem gesellschaftlichen Stellenwert geschuldet der Platzhinter dem Herd in der Küche zugeschrieben. Auch die Benimmregeln für Frauen im 17. Jahrhundert,die ihnen das Lachen in der Öffentlichkeit untersagten, unterstützten nicht gerade die Emanzipationder Frauen im Kabarett. ^So scheint es kein Zufall zu sein, dass der Werdegang der Kabarettistinnenweder einfach war noch ist. Meistens waren sie auf der Bühne in der Minderheit undmussten das klassische Frau-Sein, mit all den gängigen Vorurteilen und Klischees, spielen. Auch imKabarettmodell 'Ensemble' oder 'Mann-Frau-Duo' nimmt sie vorwiegend die standardisierte Rolleeiner 'typischen' Frau ein. Wohlgemerkt beschränken sich Frauen im Solo- oder Trio-Modell aucheher auf Frauenthemen und grenzen politische Kritik fast vollständig aus.Doch Kabarett befindet sich ständig im Wandel und heute gibt es immer mehr Kabarettistinnen, vorallem auch sehr junge, die sich bereits einen Namen in der Szene machen konnten. Frauen müssenzwar einen schweren Weg einschlagen, allerdings können sie ebenso erfolgreich sein wie ihremännlichen Kollegen. Man darf nicht vergessen, dass Frauen bereits seit Anfang an im Kabarettvertreten waren und daher bis heute unverzichtbar sind. ^Natürlich nehmen sie oft andere Haltungenals Männer ein, aber darum sind sie ja auch Frauen. Ein paar Unterschiede werden wohl (zumGlück) immer bestehen bleiben.
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