Der Tatbestand der Verhetzung wurde als § 283 in das österreichische Strafgesetzbuch aufgenommen und trat mit 1.1.1975 in Kraft. Eine ähnliche Bestimmung kannte bereits das Strafgesetz von 1852, das in § 302 StG die „Aufreizung zu Feindseligkeiten“ pönalisierte und als historische Vorgängerbestimmung des Verhetzungsparagraphen gilt. Seit dem Inkrafttreten des § 283 im Jahr 1975 wurde die Bestimmung nunmehr fünf Mal novelliert. Die letzte Novelle fand durch das JGG-ÄndG 2015 statt, wobei hier nur mehr kleine Änderungen vorgenommen wurden, zuvor wurde der Tatbestand jedoch durch das Strafrechtsänderungsgesetz 2015 umfassend reformiert und erweitert. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich einerseits mit der historischen Entwicklung des Tatbestandes und umfasst angefangen von der Bestimmung im Strafgesetz 1852 alle Novellen des Tatbestandes seit 1975. Andererseits wird versucht zu klären, inwieweit der gesellschaftliche und politische Wandel in den Jahren vor den jeweiligen Reformen eine Änderung der Norm notwendig machte. In den jeweiligen Kapiteln werden auch andere Strafbestimmungen, die Bezug auf § 283 StGB oder die darin angeführten geschützten Gruppen nehmen, überblicksmäßig behandelt.
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