Durch technologische Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung und dem Konservatismus der Hauptakteure, kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem Paradigmenwechsel in der Musikindustrie. Durch den Erlöseinbruch am Tonträger-Markt wurden Live-Musik-Veranstaltungen zum wichtigsten Wertschöpfungsteil der Musikindustrie. Geht es zunächst lediglich um das Erleben seines Idols, ist der tatsächliche Weg zur Publikumsbegeisterung jedoch äußerst komplex. An der Wertschöpfungskette des Live-Entertainment-Business ist eine Reihe an unterschiedlichen Akteuren beteiligt, die zunehmend versuchen, ihre Wertschöpfungsaktivitäten auszuweiten. Das Nicht-Vorhandensein von klar definierten Branchengrenzen und das Bestehen wechselseitiger Abhängigkeiten resultieren in äußerst komplexen Geschäftssystemen. Die Funktionsweisen dieses Marktes zu verstehen, fällt außerhalb von Expertenkreisen enorm schwer, weshalb dies Gegenstand dieser Arbeit ist. Der erste Teil beschäftigt sich mit einer theoretischen Einführung von Geschäftssystemen, als Teilbereich der Strategischen Analyse. Im Hauptteil der Arbeit werden die zentralen Geschäftssysteme und Wertschöpfungsaktivitäten im Live-Entertainment-Business, sowie deren Ursprung erläutert. Die zentralen Erkenntnisse werden in einem abschließenden Kapitel durch die Branchenstrukturanalyse nach Michael Porter zusammengefasst und das Modell um eine dynamische Komponente den Branchentrend erweitert. Diese sechste Wettbewerbskraft wurde durch qualitative Experteninterviews empirisch belegt, um damit frühzeitig mögliche zukünftige Entwicklungen in der Branche antizipieren und Potenziale strategisch nutzen zu können. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass es für Gründungsunternehmen auf klassischem Wege nahezu unmöglich ist, an der Wertschöpfungskette erfolgreich zu partizipieren. Was zählt sind Innovationsfähigkeit, die Revolution vorhandener Geschäftsmodelle und das Schaffen echter Mehrwerte für das Publikum.
|