Die Medizin des Mittelalters wurzelt in der Heilkunde der Antike. In Europa und dem nahen Osten gab es nach dem Fall des römischen Reiches drei Zweige der Medizin, die nach und nach miteinander verschmolzen. Es handelte sich hierbei um die westeuropäische Medizin, die arabische Medizin und die Medizin im byzantinischen Reich. Die universitäre Ausbildung in Europa fand ihren Ursprung in der Schule von Salerno. Frauen und auch Männer konnten dort gleichgestellt studieren, doch diese Form der Gleichberechtigung verschwand in den folgenden Jahrhunderten. Frauen war es im Mittelalter nicht gestattet eine schulische beziehungsweise eine universitäre Ausbildung zu absolvieren. Die medizinisch-pharmazeutischen Berufe, wie Medicus, Bader und Apotheker waren Männern vorbehalten. Der einzig offiziell anerkannte Frauenberuf blieb lange Zeit das Hebammenwesen. Es gab im Mittelalter auch die heilkundigen Frauen. Es handelte sich hierbei um Nonnen, die im Schutz der Kirche ihrer Bestimmung nachgehen konnten. Es gab aber auch einfache Kräuterfrauen, die ihr Wissen mündlich weitergaben. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Ausbildung der einzelnen medizinisch-pharmazeutischen Berufsgruppen dieser Zeit und beleuchtet ihre Aufgaben und Pflichten. In Bezug auf die Krankheiten des Mittelalters und der frühen Neuzeit hat die Pest diese Zeit vermutlich am stärkten geprägt. In dieser Arbeit wird der Pathomechanismus der Krankheit beschrieben und welche Arten der Pest es gibt. Die Pestwelle, die in den Jahren von 1346 bis 1353 gewütet hatte, stellte die Wissenschaft dieser Zeit vor große Rätsel. Es gab viele Theorien, wie die Krankheit auf die Erde gekommen sei und natürlich gab es zahlreiche Heilmittel und spezielle Verhaltensweisen, mit denen man sich vor der Pest schützen konnte oder die eine Linderung bei erfolgter Erkrankung versprachen. Nach dem Ende dieser großen Pestwelle kam es allerdings zu einem großen Umdenken im medizinischen, wirtschaftlichen und sozialen Denken der Menschen.
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