Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, zu überprüfen, ob Unakkusativität im Spanischen ein graduelles Phänomen ist. Da einige intransitive Verben unterschiedliche Ergebnisse in verschiedenen Unakkusativitätstests liefern, wird die diskrete Einteilung in unakkusative und unergative Verben in Frage gestellt und als Arbeitshypothese ein gradueller Ansatz angenommen. Um diese Hypothese zu überprüfen wurde in einer empirischen Studie eine quantitative Umfrage durchgeführt. Dabei wurden zwölf Verben (vier eindeutig unakkusative, vier eindeutig unergative und vier Alternation aufweisende) in drei Unakkusativitätstests getestet. In den Tests wurden die Verben je einmal in einer Konstruktion mit participio absoluto, einmal mit artikellosem postverbalem Subjekt und einmal in einer quedar por-Konstruktion verwendet. Die muttersprachlichen Studienteilnehmer sollten dabei die grammatische Akzeptabilität der Verben in diesen Konstruktionen auf einer zehnstufigen Skala bewerten. Bei der Auswertung der Sprecherurteile werden zuerst die drei Verbklassen über die drei Tests hinweg betrachtet, dann die Verbklassen in jedem einzelnen Tests, danach die zwölf Verben einzeln über die drei Tests hinweg und schließlich die Grammatikalität der einzelnen Verben in jedem der drei Tests. Die Ergebnisse lassen auf graduelle Unakkusativität schließen: Die Klasse der unentschlossenen Verben nimmt auf der Akzeptabilitätsskala immer eine Position zwischen der Klasse der unergativen und der Klasse der unakkusativen Verben ein. In Darstellungen der zwölf Verben auf der Akzeptabilitätsskala, sind diese großteils gleichmäßig verstreut. Mit Dowty (1991) und Sorace (2011) werden Ansätze gefunden, die als Basis einer graduellen Unakkusativität dienen könnten, deren Überprüfung allerdings offen bleibt.
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