Spätestens mit der Einführung des kompetenzorientierten Lehrplans in Österreich haben Kompetenzen in der beruflichen Bildung einen zentralen Stellenwert bekommen. Es handelt sich dabei um ein mehrdimensionales Konstrukt, welches u.a. Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen und Motivation der Lernenden beinhaltet, die es kontinuierlich im Unterricht zu fördern gilt. Kompetenzen können als Ressourcen betrachtet werden, die durch das Individuum selbstorganisiert hervorgebracht, gesteuert und aktualisiert werden. In der betrieblichen Unternehmensführung stellt das Kompetenzmanagement ein Instrument dar, um Kompetenzen zu identifizieren und zu fördern, um strategische Zielsetzungen der Unternehmung bestmöglich zu erreichen. Im Rahmen dieser Arbeit stellt sich die Frage, wie die Idee des Kompetenzmanagements auf das Unterrichtsfach Übungsfirma übertragen werden kann, sodass es als Instrument zum Aufzeigen und Bewerten bereits vorhandener Kompetenzen, der laufenden Feststellung zukünftiger Entwicklungsbedarfe und der Kontrolle der Kompetenzerreichung dienen kann. Zudem wird geklärt, welche Anforderungen an ein derartiges Modell gestellt werden und welchen Nutzen es sowohl aus Sicht der Lehrenden, als auch der Lernenden stiftet. Dazu wird zunächst der Kompetenzbegriff erläutert und der typische Ablauf des integrativen Kompetenzmanagements beschrieben. Anschließend wird auf aktuelle Entwicklungen in der beruflichen Bildung und die Merkmale einer kompetenzorientierten Unterrichtsdurchführung eingegangen. Im folgenden Kapitel wird die komplexe Lehrmethode Übungsfirma vorgestellt und diese aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Das fünfte Kapitel beinhaltet den Modellierungsteil der Arbeit und es werden der Ablauf, Rahmenbedingungen und Grenzen des Kompetenzmanagements aufgezeigt. Das letzte Kapitel liefert schließlich zahlreiche Argumente für den Einsatz des vorgestellten Modells aus Sicht der Lehrenden und der Lernenden.
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