Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gottesvorstellung von Volksschulkindern im Alter von sechs und zehn Jahren. Anhand von Kinderzeichnungen, Einzelinterviews und einer umfangreichen Literaturrecherche wird versucht herauszufinden, wie Gottesvorstellungen von Kindern zustande kommen und durch welche Faktoren sie beeinflussbar sind. Im ersten Abschnitt der Arbeit werden die Hypothesen der Untersuchung und das methodische Vorgehen erläutert. Weiters wird ein kurzer Überblick über bestehende Kinderbildforschungen gegeben und klassische Modelle aus der Sicht der Psychoanalyse und Entwicklungspsychologie hinsichtlich der Entwicklung des Glaubens erläutert. Außerdem wird auf die heutige Situation der Kirche und Religion in unserer Gesellschaft eingegangen und der Einfluss von Lehrpersonen und Eltern auf das Gottesbild von Kindern untersucht. Im zweiten Teil der Arbeit werden Kinderzeichnungen und die dazugehörigen Interviews ausgewertet. Alle 44 befragten Kinder verfügen über eine Gottesvorstellung und es ist ihnen möglich, Gott zeichnerisch darzustellen. Der Großteil der Kinder stellt Gott anthropomorph dar, wobei diese Art der Darstellung in der Gruppe der 10-jährigen und bei den Buben häufiger gewählt wurde. Bei den älteren Kindern ist der Einfluss des Religionsunterrichts erkennbar. Dies zeigt sich sowohl in den Kinderbildern, als auch in den darauffolgenden Erklärungen, in denen sie davon erzählen. Vor den großen Feiertagen, wie etwa Ostern, sind keine speziellen religiösen Symbole in den Kinderzeichnungen erkennbar.
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